Häufig gestellte Fragen

Hier findest du Antworten auf häufig gestellte Fragen.

  • Was spricht für eine Geburt im Geburtshaus?

    Vielleicht fragst du dich, warum du überhaupt ein Geburtshaus in Betracht ziehen sollst? Aus unserer Sicht sind dies die wichtigsten Argumente, dein Kind im Geburtshaus willkommen zu heissen:

    • Die Geburt deines Kindes ist ein prägender Moment, die den Eintritt in eine neue Lebensphase markiert.
    • Wir Hebammen verstehen Schwangerschaft und Geburt als gesunde Lebensereignisse. Wir begleiten dich in allen Phasen der Geburt.
    • Eine natürliche Geburt bringt Mutter und Kind viele Vorteile: weniger Komplikationen, besseres Bonding, höhere Stillraten, bessere Verarbeitung der Geburt, nachhaltige Gesundheits-Förderung und Erhaltung.
    • Bei uns wirst du einfühlsam und kompetent 1:1 betreut und kannst so vom reichen Erfahrungsschatz unserer Hebammen profitieren.
    • Wir nehmen uns Zeit für deine Anliegen und deine Ängste und unterstützen dich dabei, Vertrauen in die eigene Gebärfähigkeit zu entwickeln.
    • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt gesunden Schwangeren die hebammengeleitete Geburt.
  • Welches sind die Anmeldekriterien für eine Geburt im Geburtshaus?

    Damit wir dich für die Geburt im Geburtshaus aufnehmen, gilt folgendes:

    • Du bist allgemein in einem guten Gesundheitszustand
    • Dein Schwangerschaftsverlauf lässt eine spontane Geburt erwarten
    • Du hattest keine vorausgegangene Geburt mit Kaiserschnitt
    • Mindestens zwei Schwangerschaftskontrollen finden bei uns statt
    • Dein Baby befindet sich in Kopflage
    • Du erwartest keine Mehrlinge
    • Die Plazenta liegt bei dir nicht vor dem Muttermund
    • Du hast keinen insulinpflichtigen Gestationsdiabetes
    • Du hast einen BMI kleiner als 35
    • Die Geburt beginnt frühestens 4 Wochen vor dem errechneten Termin (36/0)

     

  • Was ist ein Geburtshaus?

    Ein Geburtshaus ist ein von erfahrenen Hebammen geleitetes Kompetenzzentrum für Schwangerschaftsvorsorge, natürliche Geburt, Wochenbett und Stillzeit.

  • Was machen die Hebammen alles?

    Hebammen sind Fachexpertinnen für Schwangerschaft, natürliche Geburt, Wochenbett und Stillen. Sie führen Schwangerschaftskontrollen mit allen üblichen Laboruntersuchungen durch, begleiten die Frauen durch die Geburt, betreuen sie im Wochenbett und auch in der Zeit danach (Stillberatung, Säuglingspflege, Rückbildung). Die Hebammen im Geburtshaus führen zudem Nachkontrollen durch und bieten sowohl Geburtsvorbereitungs- als auch Rückbildungskurse an.

  • Wie ist Eure Erfahrung mit Anfahrtswegen? Schaffe ich es rechtzeitig ins Geburtshaus?

    Das Geburtshaus liegt 7 Fahrminuten von Wetzikon, 40 Minuten von Winterthur, 27 Minuten von Rapperswil, 25 Minuten von Männedorf und 18 Minuten von Uster entfernt. Unser Einzugsgebiet ist gross und umfasst auch andere Kantone. Gemäss unserer Erfahrung ist die Kommunikation wichtig, um das Timing abzusprechen, dann haben sich bisher alle Anfahrtswege bewährt.

  • Sind auch Ultraschall-Kontrollen möglich?

    Für die Anmeldung zur natürlichen Geburt ist ein Ultraschall vorgesehen (vgl. Anmeldekriterien) zur Bestimmung des Plazentasitzes. Diese solltest du bei deiner Frauenärztin oder in einem Spital durchführen lassen. In der 36. Schwangerschaftswoche bestätigen wir die Schädellage mit einem Ultraschall im Haus.

  • Birgt die Geburt im Geburtshaus höhere Risiken?

    Für gesunde Schwangere und deren Babys ist die Geburt im Geburtshaus genauso sicher wie im Spital. Die Faktoren professionelle Überwachung, Zeit und emotionale Geborgenheit sind für den sicheren Verlauf einer Geburt die wichtigsten.

    • Im Geburtshaus werden keine beschleunigenden Interventionen vorgenommen, d.h. das Geburtsgeschehen verläuft ungestört.
    • Dies spiegelt sich in der Statistik: In den Geburtshäusern bewältigt eine Mehrheit der Frauen die Geburt ohne Dammverletzungen und Komplikationen bei den Neugeborenen sind selten.
    • Die 1:1 Betreuung durch eine Hebamme ist während der ganzen Geburt gewährleistet, die Gebärende hat stets jemanden an der Seite, der das Geschehen einfühlsam und kompetent überwacht.
    • Die Kaiserschnittrate liegt in den Geburtshäusern markant tiefer (5-8% gegenüber durchschnittlich 37% in Spitälern; auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass im Geburtshaus keine Risikoschwangerschaften betreut werden, liegt die Kaiserschnittrate wesentlich tiefer).

    Zum Wohl von Mutter und Kind findet bereits in der Schwangerschaft eine sorgfältige Triage statt. Zeichnen sich Risiko-Faktoren ab, ziehen wir jeweils Spezialisten aus unserem Netzwerk bei, um zu entscheiden, ob eine Geburt im Geburtshaus noch vertretbar ist oder nicht.

  • Ist im Geburtshaus auch ein Arzt vor Ort?

    Nein, es ist kein Arzt vor Ort. Unsere Hebammen verfügen über eine fachliche Ausbildung in Hebammenwissenschaften und sind auf die Begleitung von Frauen in der Schwangerschaft, während der natürlichen Geburt sowie im Wochenbett spezialisiert.

    Wir pflegen eine gute Zusammenarbeit mit medizinischen Partnern in der Region, die wir zur Beratung während der Geburt oder bei Kontrollen falls angezeigt beiziehen.

  • Was ist bei Komplikationen?

    Bereits in der Schwangerschaft klären wir sorgfältig ab, ob eine Schwangere die Kriterien für eine Geburt im Geburtshaus erfüllt. Sollte dies nicht der Fall sein, überweisen wir die Frau an eine geeignete Klinik aus unserem Netzwerk. Bei gesunden Schwangeren sind Komplikationen sehr selten. Dies nicht zuletzt auch aufgrund der 1:1 Betreuung durch unsere Hebammen, die Komplikationen frühzeitig erkennen und sofort handeln.

  • Wann wird eine Frau unter der Geburt verlegt?

    Eine Verlegung zeichnet sich meist frühzeitig ab. Erfahrene Hebammen haben umfassendes Wissen über den natürlichen Geburtsverlauf und Anzeichen von Abweichungen. Verlegungen erfolgen gemäss unseren Richtlinien und in Zusammenarbeit mit unseren Partnerspitälern.

  • Wie muss ich mir eine Verlegung vorstellen?

    Blaulicht und Sirene sind die Ausnahme. Da wir aufgrund der 1:1 Betreuung mögliche Komplikationen meist schon sehr früh erkennen, erfolgen fast alle Verlegungen mit E-Transport, begleitet von der betreuenden Hebamme.

    Für Notfälle sind unsere Hebammen ausgebildet, eine Erstversorgung von Mutter und Kind vorzunehmen. Der Transport erfolgt in solchen Fällen mit der Ambulanz. Das nächstgelegene Spital Wetzikon ist 8 Auto-Minuten entfernt.

  • Welche schmerzlindernden Anwendungen stehen im Geburtshaus zur Verfügung?

    Das Schmerzempfinden während der Geburt wird wesentlich durch das Umfeld bzw. die körpereigenen Hormone der Gebärenden beeinflusst. Ein geschützter Rahmen ohne Störungen und die einfühlsame 1:1 Begleitung der Hebammen tragen genauso wie die Präsenz vertrauter Personen (z.B. Partner, Mutter, Freundin) dazu bei, dass die Gebärende besser mit dem Schmerz umgehen kann. Die Hebammen kennen bewährte Anwendungen zur Schmerzlinderung.

  • Kann ich im Geburtshaus die Hebamme frei wählen?

    Wir arbeiten im Team nach Schichtplan, deshalb ist dies nicht üblich. Du lernst viele der Hebammen schon während der Schwangerschaftskontrollen kennen!

  • Benutzen Sie einen Wehenschreiber (CTG)?

    Ja, wenn wir dafür eine medizinische Indikation haben. Wir überprüfen die kindlichen Herztöne in regelmässigen Abständen mittels Dopton.

  • Macht ihr im Geburtshaus einen Dammschnitt?

    Nur, wenn dieser medizinisch absolut notwendig erscheint. Weil im Geburtshaus aber keine beschleunigenden Massnahmen ergriffen werden, hat der Körper genügend Zeit, sich zu dehnen und zu öffnen. Bei uns liegt seit Beginn die Dammschnittrate unter 1%. Vergleiche dazu auch unsere Statistik.

  • Wer untersucht das Neugeborene?

    Die Hebammen sind ausgebildet, die Untersuchungen (U1 und U2) am 1. und 4. Lebenstag vorzunehmen sowie die Parameter des Kindes täglich zu prüfen. Wir haben eine Zusammenarbeitsvereinbarung mit einem Kinderarzt in Wetzikon und mit der Neonatologie des Kantonsspitals Winterthur KSW.

  • Wie muss ich mir das Wochenbett vorstellen?

    • Liebevolle Betreuung im eigenen Zimmer mit WC/Dusche.
    • Partner jederzeit willkommen (Doppelbett); auch ältere Geschwister dürfen gerne zu Besuch kommen.
    • Eine Hebamme ist jederzeit im Haus
    • Anleitung und Beratung beim Stillen
    • Säuglingspflege und Instruktion betr. Abhalten und Tragen
    • Überprüfung Rückbildung / Gesundheitszustand (Frau und Kind)
    • Therapien nach Vereinbarung, z.B. Cranio-Sacraltherapie
    • Austrittsgespräch
    • 6-10 Wochen nach der Geburt eine Nachkontrolle im Geburtshaus
  • Wie lange kann ich im Wochenbett bleiben?

    Durchschnittlich dauert das Wochenbett vier Nächte. Entscheidend für die Bestimmung des Austrittstermins ist das körperliche und psychische/seelische Wohlbefinden von Mutter und Kind.
    Übrigens: Sie können auch im Spital gebären und fürs Wochenbett ins Geburtshaus wechseln.

  • Was sagt eure Statistik?

    Total Geburten im Geburtshaus Zürcher Oberland 2023: 193
    – davon Wassergeburten: 117 / 61 %
    – davon Landgeburten: 73 / 39 %

    Anzahl Kinder der Gebärenden:
    – 1. Kind: 73 
    – 2. Kind: 84  
    – 3. Kind: 24
    – 4. Kind: 8
    – 5. Kind: 1
    – 6. Kind: 3

    Geburtsverletzungen:
    – keine Verletzung: 101 / 52 %
    – kleinere Verletzungen ohne Naht: 21
    – Dammriss I°: 45
    – Dammriss II°: 28
    – Dammriss III°: 1
    – Dammschnitt: 1

    Acht von zehn Frauen gebären im Geburtshaus. 8,6 % bringen ihr Kind mit Kaiserschnitt zur Welt.

    Die meisten Verlegungen sind keine Notfälle, sie erfolgen ohne Ambulanz. Rund 74 Prozent dieser Familien kamen auf Wunsch für das Wochenbett zurück ins Geburtshaus.

    7 Prozent der Frauen, die im Geburtshaus geboren haben, mussten nach der Geburt (sicherheitshalber, z.B. wegen verstärkter Nachblutung) kurzfristig in ein Spital verlegt werden und kamen danach zurück ins Geburtshaus.

    137 Familien haben das Wochenbett nach geplanter Haus- oder Spitalgeburt bei uns verbracht.