Häufig gestellte Fragen
Hier findest du Antworten auf häufig gestellte Fragen.
Warum im Geburtshaus gebären?
- Das Geburtshaus ist eine bewusste Entscheidung für eine natürliche Geburt – getragen von Vertrauen, Nähe und dem sicheren Gefühl, gut aufgehoben zu sein.
- Ihr erlebt die Geburt eures Kindes mit individueller 1:1-Betreuung durch unsere Hebammen
- Unser Ziel ist es, dass ihr eure Geburt respektvoll, sicher und selbstbestimmt erlebt.
- Eine natürliche Geburt bringt Mutter und Kind viele Vorteile: weniger Komplikationen, intensiveres Bonding, höhere Stillraten und eine nachhaltige Förderung und Erhaltung der Gesundheit.
- Wir unterstützen die Integration eurer Geburtserfahrung
- Wir stärken Paare bereits im Vorfeld in ihrer Selbstbestimmung.
- Unsere Betreuung ist respektvoll und auf Augenhöhe: Als Paar werdet ihr gehört, ernst genommen und in alle Entscheidungen einbezogen.
- Wir fördern das unmittelbare Bonding nach der Geburt, indem das Baby direkt nach der Geburt auf die Brust der Mutter gelegt wird.
- Wir führen keine routinemässigen Interventionen durch – allfällige Maßnahmen erfolgen aus medizinischen Gründen
Warum das Wochenbett im Geburtshaus verbringen?
- Ihr profitiert von fünf Tagen im Wochenbett mit 24/7-Hebammenbetreuung
- Wir führen alle notwendigen Kontrollen durch
- Das Wochenbett bei uns könnt ihr auch mit Zwillingen oder nach einer Bauchgeburt geniessen
- Wir sind erfahren und ausgerüstet, verschiedene Therapien und Überwachungen durchzuführen, z.B. bei Hyperbilirubinämie
- Im ruhigen Familienzimmer mit Doppelbett, Babybeistellbett und eigenem Bad könnt ihr euch erholen
- Unsere Stillberaterinnen begleiten euren Stillbeginn
- Wir instruieren die ersten Handgriffe rund um Babypflege, Tragen, Abhalten und Baden
- Täglich verwöhnen wir euch mit frisch gekochten, vollwertigen Mahlzeiten
Welches sind die Anmeldekriterien für eine Geburt im Geburtshaus?
Damit wir dich für die Geburt im Geburtshaus aufnehmen, gilt folgendes:
- Du bist allgemein in einem guten Gesundheitszustand
- Du hattest ein Aufnahmegespräch bei uns
- Dein Schwangerschaftsverlauf lässt eine spontane Geburt erwarten
- Du hattest keine vorausgegangene Geburt mit Kaiserschnitt
- Dein Baby befindet sich in Kopflage
- Du erwartest keine Mehrlinge
- Die Plazenta liegt bei dir nicht vor dem Muttermund
- Du hast keinen insulinpflichtigen Gestationsdiabetes
- Du hattest vor der Schwangerschaft einen BMI kleiner als 35
- Die Geburt beginnt frühestens 4 Wochen vor dem errechneten Termin (36+0 SSW)
Welches sind die Anmeldekriterien für einen Wochenbettaufenthalt?
Damit wir dich im Wochenbett nach einer Haus- oder Spitalgeburt im Geburtshaus aufnehmen, gilt folgendes:
- Du und dein Kind sind allgemein in einem guten Gesundheitszustand
- Du hattest ein Aufnahmegespräch bei uns
- Du bist mobil
- Du bist herzlich willkommen: mit Zwillingen/Mehrlingen, nach einer Bauchgeburt, mit Gestationsdiabetes uvm. – ruf uns an
- Du hast dich kurzfristig entschieden? Melde dich gerne bei uns und frag nach einem freien Zimmer
Was ist ein Geburtshaus?
Ein Geburtshaus ist ein von erfahrenen Hebammen geleitetes Kompetenzzentrum für Schwangerschaftsvorsorge, natürliche Geburt, Wochenbett und Stillzeit mit einem offiziellen Leistungsauftrag der Gesundheitsdirektion.
Was machen die Hebammen alles?
Hebammen sind Fachexpertinnen für Schwangerschaft, natürliche Geburt, Wochenbett und Stillen. Sie führen Schwangerschaftskontrollen mit allen üblichen Laboruntersuchungen durch, begleiten Paare während der Geburt, betreuen sie im Wochenbett und auch in der Zeit danach (Stillberatung, Babypflege, Rückbildung). Die Hebammen im Geburtshaus führen zudem Nachkontrollen durch und bieten sowohl verschiedene Therapien wie auch Geburtsvorbereitungs- als Rückbildungskurse an.
Wie ist Eure Erfahrung mit Anfahrtswegen? Schaffe ich es rechtzeitig ins Geburtshaus?
Das Geburtshaus liegt 7 Fahrminuten von Wetzikon, 40 Minuten von Winterthur, 27 Minuten von Rapperswil, 25 Minuten von Männedorf und 18 Minuten von Uster entfernt. Unser Einzugsgebiet ist gross und umfasst auch andere Kantone. Gemäss unserer Erfahrung ist die Kommunikation wichtig, um das Timing abzusprechen, dann haben sich bisher alle Anfahrtswege bewährt.
Sind auch Ultraschall-Kontrollen möglich?
Zur Bestimmung des Plazentasitzes empfehlen wir eine Ultraschalluntersuchung. Diese führst du bei deiner Frauenärztin/deinem Frauenarzt oder in einem Spital durch. In der 36. Schwangerschaftswoche bestätigen wir die Schädellage mit einem Ultraschall im Haus.
Birgt die Geburt im Geburtshaus höhere Risiken?
Für gesunde Schwangere und deren Babys ist die Geburt im Geburtshaus genauso sicher wie im Spital. Die Faktoren professionelle Überwachung, Zeit und emotionale Geborgenheit sind für den sicheren Verlauf einer Geburt die wichtigsten.
- Im Geburtshaus werden keine beschleunigenden Interventionen vorgenommen, d.h. das Geburtsgeschehen verläuft ungestört.
- Dies spiegelt sich in der Statistik: In den Geburtshäusern erfährt eine Mehrheit der Frauen die Geburt ohne Dammverletzungen und Komplikationen bei den Neugeborenen sind selten.
- Die 1:1 Betreuung durch eine Hebamme ist während der ganzen Geburt gewährleistet, die Gebärende hat stets jemanden an der Seite, der das Geschehen einfühlsam und kompetent überwacht.
- Die Kaiserschnittrate liegt in den Geburtshäusern markant tiefer (5-8% gegenüber durchschnittlich 37% in Spitälern; auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass im Geburtshaus keine Risikoschwangerschaften betreut werden, liegt die Kaiserschnittrate wesentlich tiefer).
Zum Wohl von Mutter und Kind findet bereits in der Schwangerschaft eine sorgfältige Triage statt. Zeichnen sich Risiko-Faktoren ab, ziehen wir jeweils Spezialisten aus unserem Netzwerk bei, um zu entscheiden, ob eine Geburt im Geburtshaus noch vertretbar ist oder nicht.
Ist im Geburtshaus auch eine Ärztin/ein Arzt vor Ort?
Nein, es ist keine Ärztin/kein Arzt vor Ort. Unsere Hebammen verfügen über eine fachliche Ausbildung in Hebammenwissenschaften und sind auf die Begleitung von Frauen in der Schwangerschaft, während der natürlichen Geburt sowie im Wochenbett spezialisiert. Wir erkennen frühzeitig Abweichungen, die Handlungen erfordern.
Wir pflegen eine gute Zusammenarbeit mit medizinischen Partnern in der Region, die wir zur Beratung während der Geburt oder bei Kontrollen falls angezeigt beiziehen.
Was ist bei Komplikationen?
Bereits in der Schwangerschaft klären wir sorgfältig ab, ob eine natürliche Geburt möglich und zu erwarten ist. Sollte dies nicht der Fall sein, suchen wir gemeinsam die beste Lösung für eine Überweisung. Bei gesunden Schwangeren sind Komplikationen sehr selten. Dies nicht zuletzt auch aufgrund der 1:1 Betreuung durch unsere Hebammen, die Komplikationen frühzeitig erkennen und sofort handeln.
Wann wird eine Frau unter der Geburt verlegt?
Eine Verlegung zeichnet sich meist frühzeitig ab. Erfahrene Hebammen haben umfassendes Wissen über den natürlichen Geburtsverlauf und Anzeichen von Abweichungen. Verlegungen erfolgen gemäss unseren Richtlinien und in Zusammenarbeit mit unseren Partnerspitälern. Ihr seid jederzeit informiert über die nächsten Schritte.
Wie muss ich mir eine Verlegung vorstellen?
Da wir aufgrund der 1:1 Betreuung mögliche Komplikationen schon sehr früh erkennen, sind Blaulicht und Sirene die grosse Ausnahme. Die meisten Verlegungen erfolgen mit dem Taxi und in Begleitung der betreuenden Hebamme.
Für Notfälle sind unsere Hebammen ausgebildet, eine Erstversorgung von Mutter und Kind vorzunehmen. Der Transport erfolgt in solchen Fällen mit der Ambulanz. Das nächstgelegene Spital Wetzikon ist 7 Auto-Minuten entfernt.
Welche schmerzlindernden Anwendungen stehen im Geburtshaus zur Verfügung?
Das Schmerzempfinden während der Geburt wird wesentlich durch das Umfeld bzw. die körpereigenen Hormone der Gebärenden beeinflusst. Ein geschützter Rahmen ohne Störungen und die einfühlsame 1:1 Begleitung der Hebammen tragen genauso wie die Präsenz vertrauter Personen (z.B. Partner, Mutter, Freundin) dazu bei, dass die Gebärende mit dem Schmerz umgehen kann. Die Hebammen kennen bewährte Anwendungen zur Schmerzlinderung z.B. Akupunktur und Phytotherapie. Zusätzlich unterstützen warmes Wasser, Massage, Wickel und die intuitive Wahl von Körperhaltungen.
Kann ich im Geburtshaus die Hebamme frei wählen?
In der Regel arbeiten wir im Team nach Schichtplan. Du lernst viele der Hebammen schon während der Schwangerschaftskontrollen kennen! Auf Wunsch begleitet euch eine Beleghebamme kontinuierlich während Schwangerschaft und Geburt.
Benutzt ihr einen Wehenschreiber (CTG)?
Ja, wenn wir dafür eine medizinische Indikation haben. Wir überprüfen die kindlichen Herztöne in regelmässigen Abständen mittels Dopton. Dies erlaubt Bewegungsfreies und intuitive Körperhaltungen während der Geburt.
Macht ihr im Geburtshaus einen Dammschnitt?
Bei uns liegt seit über 30 Jahren die Dammschnittrate unter 1%.
Wir nehmen einen Dammschnitt vor, wenn dieser medizinisch absolut notwendig erscheint. Weil im Geburtshaus keine beschleunigenden Massnahmen ergriffen werden, hat der Körper genügend Zeit, sich zu dehnen und zu öffnen. Vergleiche dazu auch unsere Statistik.
Wer untersucht das Neugeborene?
Unsere Hebammen sind ausgebildet, die Erstuntersuchung (U1) am Geburtstag des Babys durchzuführen. Die kindlichen Parameter werden anschliessend täglich überwacht.
Wir empfehlen, die erste Untersuchung bei der Kinderärztin/dem Kinderarzt innert 7-10 Tagen nach der Geburt durchzuführen, inkl. Hörscreening. Bietet dein Kinderarzt/deine Kinderärztin die Kombination nicht an, ist Zeit für das Hörscreening bis 14 Tage nach der Geburt.
Wir arbeiten mit einem Kinderarzt in Wetzikon zusammen wie auch mit der Neonatologie des Kantonsspitals Winterthur.
Wie lange kann ich im Wochenbett bleiben?
Das Wochenbett bei uns dauert fünf Tage.
Übrigens: Ihr könnt auch im Spital gebären und fürs Wochenbett ins Geburtshaus wechseln.
Was sagt eure Statistik?
Welche Vorteile hat das Stillen gemäss IBCLC?
Vorteile für das Baby:
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Optimale Ernährung und gesunde Entwicklung:
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Muttermilch bietet alle notwendigen Nährstoffe (Vitamine, Mineralstoffe, Fette, Proteine) im richtigen Verhältnis und ist leicht verdaulich. Sie unterstützt eine gesunde Entwicklung des Babys und bietet den bestmöglichen Start ins Leben.
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Stärkung des Immunsystems:
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Stillen schützt das Baby vor vielen Infektionen, da Muttermilch Antikörper und lebende Immunzellen enthält, die das Kind vor Krankheitserregern wie Viren und Bakterien schützen.
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Verbesserte Gehirnentwicklung:
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Studien haben gezeigt, dass stillen förderlich für die Gehirnentwicklung des Babys ist. Besonders die langkettigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren (wie DHA) in der Muttermilch sind wichtig für das Wachstum und die Entwicklung des Gehirns.
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Langfristige Gesundheitsvorteile:
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Gestillte Babys haben ein verringertes Risiko für viele chronische Krankheiten im späteren Leben, darunter Typ-1- und Typ-2-Diabetes, Übergewicht, Asthma, Allergien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
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Förderung einer gesunden Gewichtszunahme:
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Stillen hilft dabei, die Gewichtszunahme des Babys zu regulieren und verringert das Risiko einer späteren Fettleibigkeit.
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Vorteile für die Mutter:
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Schnellere Rückbildung und Gesundheitsförderung:
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Stillen regt die Produktion von Oxytocin an, was zur Rückbildung der Gebärmutter beiträgt und Blutungen nach der Geburt reduziert.
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Frauen, die stillen, haben ein verringertes Risiko für Brustkrebs, Eierstockkrebs und Gebärmutterkrebs.
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Stärkung der Mutter-Kind-Bindung:
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Stillen fördert die emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind, was zu einer positiven Beziehungsentwicklung führt und dem Kind ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit gibt.
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Verhinderung von Übergewicht:
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Stillen kann helfen, das Müttergewicht nach der Geburt zu regulieren, da es den Kalorienverbrauch anregt und den Stoffwechsel unterstützt.
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Psychische Gesundheit der Mutter:
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Studien haben gezeigt, dass Stillen das Risiko für postpartale Depressionen verringern kann, da es das Wohlbefinden der Mutter fördert und das hormonelle Gleichgewicht unterstützt.
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Vorteile für die Gesellschaft und die Umwelt:
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Kostenersparnis:
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Stillen reduziert die Kosten für Babynahrung und medizinische Behandlung, da gestillte Babys seltener krank werden. Auch für die Familie entstehen keine Kosten für die Anschaffung von Fläschchen oder spezieller Babynahrung.
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Umweltfreundlich:
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Stillen ist umweltfreundlich, da es keine Verpackung, keine Herstellung von Flaschennahrung und keine Energie zum Aufwärmen erfordert.
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Geringeres Risiko für Überbeanspruchung des Gesundheitssystems:
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Da stillende Mütter seltener krank sind und ihre Babys seltener ärztliche Hilfe benötigen, trägt Stillen auch zur Entlastung des Gesundheitssystems bei.
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