Verstopfung ist ein häufiges und unangenehmes Symptom in der Schwangerschaft, das bereits ab erstem Trimester auftreten kann.
Unsere Darmtätigkeit ist sehr unterschiedlich. Beim Stuhlgang wird davon ausgegangen, dass eine Häufigkeit von zweimal täglich bis dreimal wöchentlich als Orientierung für eine gesunde Verdauung betrachtet werden kann. Stuhlmenge und -beschaffenheit ist grundsätzlich abhängig von der Ess- und Trinkmenge, körperlicher Aktivität, psychischem Befinden und Ballaststoffanteile in der Nahrung.
In der Schwangerschaft kommen noch andere Faktoren dazu: Durch den natürlichen Anstieg des Hormons Progesteron werden im Körper der Schwangeren alle Vorgänge verlangsamt, z.B. die Muskelspannung – was auch den Darm träger werden lässt. Durch das reduzierte Platzangebot im Bauch und den stärker belasteten Beckenboden empfinden Schwangere Harndrang und entleeren ihre Blase häufiger. Wird das als unangenehm empfunden, reduzieren viele Frauen leider ihre Trinkmenge, was zu einer deutlichen Eindickung des Darminhaltes führt.
Leider kann Verstopfung zusätzliche Beschwerden verursachen wie Bauch- und Rückenschmerzen, Blähungen, Müdigkeit und Kopfschmerzen.
Hebammentipps bei Verstopfung:
- Trinkmenge erhöhen auf mindestens 2,5 Liter ungesüsste Flüssigkeit pro Tag
- Faser – und ballaststoffreiches Essen z.B. Gemüse, Obst, Haferflocken, Leinsamen, Kleie, Nüsse, Kerne, Kichererbsen, Linsen und Vollkornprodukte aktiviert die Darmtätigkeit. So eine Ernährungsumstellung muss einige Tage durchgeführt werden, bis Erfolge spürbar werden. Und dann natürlich weiterführen.
- Auch verdauungsanregende Nahrungsmittel sind bekannt und unbedenklich z.B. eine in Wasser eingelegte getrocknete Feige am Morgen (oder ein / zwei frische Feigen), ein Glas Buttermilch pro Tag oder fermentiertes Gemüse wie Sauerkraut, Kimchi.
- Druck rausnehmen und entspannen: Sich Zeit nehmen für den Toilettengang ist wichtig – lies doch wieder mal eine Zeitschrift auf dem WC.
- Richtig Sitzen auf dem WC: Die Sitzposition auf der modernen Toilette erschwert die Darmentleerung. Früher war die Hocke die natürliche Toilettenposition, auf dem heimischen Klo kannst du einfach deine Füße auf einen kleinen Hocker stellen, dessen geeignete Höhe am besten zwischen 20-30 cm liegt, um deine Beine anzuheben. Der steilere Winkel hält den Dickdarm gerade und entspannt den Beckenboden.
Eine gute und leichte Verdauung lindert auch Beschwerden mit Hämorrhoiden.
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